Natio, Gemeinschaft, Kult und Nation. Gemeinschaftskonzepte im Früh- und Hochmittelalter

Autor(en)
Adelheid Krah
Abstrakt

Adelheid Krah
»Natio«, Gemeinschaft, Kult und Nation.
Gemeinschaftskonzepte des Früh- und Hochmittelalters.
Teil 1
Resümee
Diese Studie behandelt die enge Kohäsion der historischen Phänomene »Natio, Gemeinschaft, Kult und Nation« in den sozialen Gemeinschaften Europas im Früh- und Hochmittelalter. Dabei werden sowohl die sozialen Mechanismen des Zusammenschlusses als auch die der Ausgrenzung anderer sozialer Gruppen untersucht. Leitend wirkten bei diesen sozialen Prozessen autoritative Texte von Theologen und Rechtsgelehrten. Eine starke gentile Trennung nach dem Prinzip der Religionszugehörigkeit nahm mit dem Siegeszug der christlichen, Rom orientierten Religion ihren Lauf. Allerdings ist eine nachhaltige Wirkung der Rechtstheorie Bischof Isidors von Sevilla (um 555–04.04.636) während der späteren Phase der Verschriftlichung der gentilen Rechte im Karolingerreich feststellbar. – Die hier vorgestellten Gemeinschaftskonzepte implizieren in jeder Form eine dynamische Perspektive des Lebens und zeigen das Bild einer menschlichen Gemeinschaft, die sich stets erneuere. Insofern wurde in dieser Studie auch von der Hermeneutik der Begriffe »Natio« und Nation ausgegangen, wobei die Phänomene des Rückgriffs auf kulturhistorisch bedeutende, politische und kulturelle Erscheinungsformen von Gemeinschaft und deren Re-naissance ebenso thematisiert werden wie das theologische Prinzip der Unvergänglichkeit und damit ein Gemeinschaftskonzept mit einer zweiten Perspektive, nämlich auf ein Fortleben nach dem Tod.

Organisation(en)
Institut für Geschichte, Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Journal
Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte
Band
50
Seiten
171-204
ISSN
0937-7743
Publikationsdatum
10-2023
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
601005 Europäische Geschichte
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/e83c576e-548e-456f-ab4f-d30e10ab970c