Der Transfer von Urkundenbeständen in das Monasterium Sancti Corbiniani auf dem Freisinger Burgberg

Autor(en)
Adelheid Krah
Abstrakt

Bei Betrachtung des umfangreichen Quellenmaterials an Urkunden im Freisinger
Traditionsbuch, welches um das Jahr 824 in der bischöflichen Kanzlei in Freising im
Auftrag Bischof Hittos vom Schreiber und Priester Cozroh als Kopialbuch angelegt
worden war und über mehr als zwei Jahrzehnte dann kontinuierlich fortgeführt
wurde, stellen sich einige Fragen.
Vordringlich erscheint vor allem die Frage nach der Herkunft des lokal breit gestreuten
Urkundenmaterials, denn das Bistum Freising zählt zu den jüngeren Bistümern
des Karolingerreiches, das erst während der Amtszeit Bischof Hittos einen
enormen Aufschwung und Zugewinn an Territorialbesitz erlebte. Diese wirtschaftlichen Veränderungen resultierten aus einer erfolgreichen Adaption der kirchlichen Verwaltungsstrukturen des karolingischen Westens, wo schon lange eine in der Spätantike verwurzelte Archivpraxis an den Bischofssitzen erfolgreich praktiziert wurde. An welchen Orten des bayerischen Dukats waren also die älteren, vor Hittos Bischofszeit ausgestellten Urkunden zunächst aufbewahrt worden? Diese Frage betrifft vor allem den frühen Freisinger Urkundenbestand, zu welchem auch Schriftstücke einiger von Freising abhängiger Klöster aus der Zeit ihrer Entstehung gehören – etwa die Urkunden des Klosters Scharnitz-Schlehdorf, nicht aber die Urkunden des Klosters Schäftlarn.

Organisation(en)
Institut für Geschichte, Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Journal
Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte
Band
60
Seiten
5-32
ISSN
0341-8456
Publikationsdatum
01-2021
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
601005 Europäische Geschichte, 601012 Mittelalterliche Geschichte
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/aac3e180-f00a-40fe-b21a-0c41096402b4