5. Jahrgang 2005/Heft 1

Österreich und die Amerikas
Thomas Fröschl/Ursula Prutsch (Hg.)

Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit, Heft 1/05.
190 Seiten
euro 19,80/sfr 32,90
Einzelheft StudentInnen (Bestellung mit Beilegung einer Inskriptionsbestätigung): Euro 14,40
Zu Bestellen im Studienverlag 

Beiträge

  • William O’Reilly: Emigration from the Habsburg Monarchy and Salzburg to the New World, 1700-1848
  • Marianne Klemun: Österreichische wissenschaftliche Sammelreisen nach den Amerikas, 1783-1789. Intentionen, Instruktionen und Implikationen
  • Herbert Kleinlercher: Diplomatisch-politische Beziehungen zwischen Österreich und den USA. Antagonismen und Konflikte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Wynfrid Kriegleder: Charles Sealsfield. Vom Prager Priester zum Schweizer Autor mit US-amerikanischem Pass
  • Eveline List: Sigmund Freud fährt nach Amerika und C.G. Jung kommt mit. Umstände und Folgen einer Reise im Jahr 1909

Forum

  • Klaus Zeyringer: Eine Momentaufnahme des österreichischen Exils in Brasilien – Rio de Janeiro 1942
  • Josef Ehmer/Ursula Prutsch: Gespräch über Auswanderungsströme aus der österreichischen Hälfte der Monarchie in die USA
  • Günter Bischof: Österreich und die USA seit 1945
  • Christian Fleck: Österreichs Wissenschaften in den Augen amerikanischer Besucher

Freier Aufsatz

  • Gerhard Drekonja-Kornat: Lateinamerika wandert aus!

Neu gelesen

  • Daryle Williams: Stefan Zweig – the Accidential Brasilianista

Rezensionen

  • Julia Angster: Günter Bischof/Anton Pelinka (Hg.), The Americanization/Westernization of Austria
  • Erwin A. Schmidl: James Jay Carafano, Waltzing into the Cold War. The Struggle for Occupied Austria
  • Siegfried Beer: Martin Kofler, Kennedy und Österreich. Neutralität im Kalten Krieg
  • Wolfgang Müller-Funk: Silke Satjukow/Rainer Gries (Hg.), Sozialistische Helden. Eine Kulturgeschichte von Propagandafiguren in Osteuropa und der DDR
  • Jean Robert: Martina Kaller-Dietrich, Macht über Mägen. Essen machen statt Knappheit verwalten. Haushalten in einem südmexikanischen Dorf
  • Angela Taeger: Wolfgang Schmale, Geschichte der Männlichkeit in Europa (1450-2000)
  • Bo Stråth: Gerald Stourzh (Hg.) unter Mitarbeit von Barbara Haider/Ulrike Harmat, Annäherungen an eine europäische Geschichtsschreibung

Hefteditorial

Österreich und die Amerikas

Österreich war in den Amerikas niemals Kolonialmacht wie Spanien, Portugal, England bzw. Großbritannien, Frankreich oder die Niederlande – wenn man unter „Österreich“ nicht die Länder der Casa de Austria und damit Spanien und zeitweise Portugal verstehen will. Die Herausgeber haben im Bereich der Beiträge und des Forums eine zeitliche Grenze ab der Mitte des 18. Jahrhunderts gelegt – mit der Entstehung der USA und dem Beginn des politischen und naturwissenschaftlichen Interesses der Habsburgermonarchie seit Maria Theresia und Joseph II. an der Neuen Welt.

Die Begegnungen zwischen den Amerikas und Österreich sind vielfältig. Sie reichen von der logistischen und naturwissenschaftlichen Erforschung der Neuen Welt bis hin zu regen Beziehungen auf dem Gebiet und im Bereich der Politik, Ideologie und Kultur, die immer wieder auch konfliktives Potenzial aufwiesen.

Verdichtet wurden die Relationen durch zahlreiche Migrationswellen von Österreich nach den Amerikas vom 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Vielschichtigkeit des transatlantischen Verhältnisses spiegelt sich in Arbeiten vor allem der heimischen, aber auch der ausländischen Forschungslandschaft wider. Den Herausgebern war deshalb daran gelegen, neueste Forschungen zu einem breiten Analysefeld des Kontakt- und Beziehungsgeflechtes zwischen „Österreich“ und den „Amerikas“ einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Dass die Begriffsinhalte des hier gewählten Rahmens der Analyse komplex sind, ist den Herausgebern bewusst. Österreich meint entweder das Kaisertum Österreich, die Habsburgermonarchie, die Erste oder Zweite Republik. Im Falle des Beitrages von William O’Reilly wird Salzburg, das erst 1815 endgültig zu Österreich kam, mit berücksichtigt. Auch „Amerika“ meint zu unterschiedlichen Zeiten und in wechselnden Zusammenhängen jeweils anderes. „Die Amerikas“ bezeichnen die westliche Hemisphäre in ihrer Gesamtheit; geographisch ist diese Einheit unbestritten, politisch und mehr noch kulturell keineswegs. Alles überragend ist bei der Bestimmung dessen, was „die Amerikas“ sind, zusätzlich der tiefe Graben zwischen den USA und dem Rest der Hemisphäre. Was beide Teile der Hemisphäre „verband“, war (und ist) etwa ihr Verhältnis gegenüber Europa als Ort der Referenzkulturen sowie ihre Bedeutung als dauerhafte oder zeitweilige Heimat für europäische MigrantInnen, von denen viele aus Österreich kamen. Im vorliegenden Band Österreich und die Amerikas geht es aber nicht um eine Neubewertung oder historische Reflexion des Österreich- bzw. Amerika-Begriffes, sondern um die Verfasstheit von Beziehungen zwischen einem Staat der „Alten Welt“ in seinen historischen Transformationen und von Staaten der „Neuen Welt“.

Wie von den Habsburgern im späten 18. Jahrhundert die Konstruktion diplomatischer Netzwerke in der Neuen Welt mit botanischem Sammelinteresse verknüpft wurde, beschreibt Marianne Klemun. Der Pflanzentransfer unter der Regentschaft von Josef II. sollte nicht nur im Wettbewerb mit anderen botanischen Gärten jenen von Schönbrunn exotisch bereichern, sondern war ein multifunktionales diplomatisches Unternehmen. Wird in diesem Beitrag ein Bogen über die Neue Welt hinaus gespannt, so bilden die USA und Brasilien den geographischen Schwerpunkt der Analysen. Beide Einwanderungsländer nahmen österreichische Migranten und Migrantinnen auf. Wanderungen waren lange Zeit der Kern von gegenseitigen Wahrnehmungen, Vorstellungen und Begegnungen. Ihnen ist deshalb durch einige Beiträge dementsprechend viel Raum gewidmet. Während William O’Reilly in seinem Aufsatz die Emigration einer kleinen Gruppe aus dem merkantilistischen und damit auswanderungsfeindlichen Österreich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nach „Amerika“ rekonstruiert, haben die Beziehungen zwischen beiden Staaten allein schon durch die Massenauswanderung im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine ganz andere Dimension erhalten. Basierend auf den Hafenstatistiken von New York rekonstruierten Josef Ehmer und sein Team die familiäre Situation, das soziale und ethnische Profil von MigrantInnen und setzten darüber hinaus die Übersee- mit der Binnenwanderung in Europa in Beziehung.

Lateinamerika bot ab 1938 meist jenen Flüchtlingen Asyl, die keine Visa für die USA erhalten hatten. Welche Möglichkeiten eine Exilsituation bot, bzw. wie und ob sie individuell genutzt werden konnte, beschreibt Klaus Zeyringer am Beispiel Brasiliens. Die von Stefan Zweig verfasste literarische Hommage an dieses Land wurde von Daryle Williams neu gelesen . Gehörte doch Zweigs Wahrnehmung vom „Land der Zukunft“ zu den Schlüsselbüchern der außeruniversitären und frühen Brasilianistik in den USA. Gerhard Drekonja schafft in seinem Beitrag über die Massenauswanderung aus Lateinamerika seit den 1960er Jahren nach Norden ebenfalls eine Verbindung zwischen dem Süden der Westlichen Hemisphäre und den USA.

Migrationen verstärkten die Bedeutung der Amerikas als Projektionsfläche für  Images, gesellschaftliche Utopien und Wertvorstellungen, die in Europa vermisst wurden. Dass der enigmatische Schriftsteller Charles Sealsfield, nachdem er aus der geistigen Enge einer rückständigen Monarchie geflohen war, in den USA „eine ideale Republik“ zu finden erhoffte, beschreibt Wynfrid Kriegleder. Wie sehr die ideologischen Vorstellungen eines monarchisch-aristokratischen Systems im Metternich’schen Österreich mit den republikanisch-demokratischen Prinzipien der USA divergierten und welche diplomatischen Konflikte sich zwischen den beiden Staaten im Zusammenhang mit dem revolutionären Ungarn ergaben, macht Herbert Kleinlercher anschaulich. 1909 reist Sigmund Freud, begleitet von Sándor Ferenczi und C.G. Jung in die USA, als dort gerade das Interesse für Psychoanalyse erwacht war. Wie seine Vorträge und Werke dort rezipiert wurden, und warum sein Aufenthalt als „Erfolgsstory“ für die Psychoanalyse bezeichnet werden kann, macht Eveline List deutlich.

Während in den Beiträgen über Migrationsströme vorwiegend Transfers von der Alten in die Neue Welt eine Rolle spielten, so wurden in der Themenauswahl auch solche in die umgekehrte Richtung berücksichtigt. Hier sind die Beiträge von Christian Fleck und Günter Bischof zu nennen. Christian Fleck beschreibt anhand von Erinnerungen die Bestrebungen der Rockefeller-Foundation in Österreich, die Wissenschaftslandschaft nach 1945 zu unterstützen und reflektiert darüber hinaus die Wahrnehmungen der Rockefeller-Abgesandten vom Nachkriegsösterreich. Die Foundation bezog dabei prominente österreichische ExilantInnen in ihre österreichische Wissenschaftsförderung ein. Günter Bischof bietet einen komplexen Überblick über die Wirtschafts- und Kulturbeziehungen zwischen der Supermacht USA und dem Kleinstaat Österreich seit 1945 und skizziert Wahrnehmungsmuster der amerikanischen Beeinflussung des Landes.

Der Zeitschriftenband Österreich und die Amerikas bietet Momentaufnahmen in einem wechselseitigen Beziehungsgeflecht, das durch vielfältige diplomatische Kontakte, durch Migrationen und Kulturtransfers, durch gegenseitige Wahrnehmungen strukturiert ist. Der Band kann nicht Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Viele Themen kommen zu kurz oder fehlen völlig – wie etwa die im Jahr 1817 gestartete österreichische Brasilien-Expedition. Zumindest symbolisch wurde auf sie am Cover des Heftes verwiesen – mit der Auswahl eines Aquarells des Biedermeier-Malers Thomas Ender. Als Mitglied der Expedition dokumentierte er visuell im Jahr 1818 die „Die Reise der österreichischen Kammerherrn“ auf dem Weg von Rio de Janeiro nach São Paulo.

Ursula Prutsch und Thomas Fröschl

Abstracts in English

William O’Reilly: Emigration from the Habsburg Monarchy and Salzburg to the New World, 1700-1848

This paper examines the nature and extent of 'Austrian' emigration to America in the period 1700-1848. Issues of typology and nomenclature are first considered, before moving on to consider how 'Austrian' emigrants reacted to opportunities abroad. While emigration from the Austrian lands to America was marginal in comparison with migration to Hungary, its very marginality is focused upon as a means of assessing choice and decision-making in emigration from the Austrian Monarchy and Salzburg in the long eighteenth century. This paper explores why only a few Habsburg subjects crossed the Atlantic in search of a new life, and suggests that it was the availability of sites of relocation much closer to the Heimat which both dissuaded many migrants from crossing the Atlantic and which spurred the Viennese administration to prohibit practically all subjects from legally departing. While Austria and the Americas had been inextricably linked before the eighteenth century, but by the end of that century, Austria and the United States were forging a new relationship which would facilitate large-scale emigration from the Austrian Empire to the United States in the later nineteenth century.

Marianne Klemun: Austrian Scientific collection journeys to the Americas, 1783-1789. Intentions, instructions and implications

Recent scientific studies have shown a special interest in the closely-knit ties of science, the field of collections, politics and colonialism. The Austrian overseas journeys of the years 1783 – 1789 lend themselves very much to such an analysis. For analysing the intentions, the hitherto unnoticed source category of instruction for the expeditions – its official versions as well as the additions which were know to the participants of the expedition exclusively – seemed to be of  especially high scientific value. The holistic approach of this study serves as a basis for stressing the connection between diplomatic networks and plant transfers. The Austrian plant transfers turn out to be a multi-functional strategy by Joseph II to show his muscle in the multi-layered, politically as well as scientifically determined field of forces of European powers. Thus, the journeys served as more than the exotic enrichments of the Botanical Garden of Schönbrunn Palace in Vienna, which ranged among one of the most important ones of its kind in the world, before Kew (near London) took over that position.

Herbert Kleinlercher: Diplomatic-political Relations between Austria and the United States: Antagonism and Conflicts during the first half of the 19th Century

During the period of the Restoration after 1815 diplomatic-political relations between the Habsburg monarchy as a leading European power and the rising United States were marked by an ideological antagonism hardly conceivable today. While the Austrian empire tried to uphold the monarchist-aristocratic principle, the United States supported the spreading of the republican-democratic system. Although in the first half of the century the United States emerged primarily as a continental power, its interest in Europe was nonetheless great. The revolutions which broke out in 1848 in Europe led to the conviction that the time had come for the USA to raise its voice against autocracy in the Old World. Its sympathy and support for the republic movements became manifest for the first time in connection with the revolution in Hungary. The American support for Hungary’s struggle for independence – which Austria rejected as an unjustified interference in a rebellion inside the Habsburg monarchy – led to a number of conflicts between the two countries. Diplomatic relations  entered into in 1838 were on the verge of break-off.

Wynfrid Kriegleder: Charles Sealsfield - From the Prague Priest to the Swiss Author with American Passport

The novelist Charles Sealsfield, whose true identity was only discovered after his death in 1864, led a rather interesting life: He was born Karl Postl in Moravia, became a Catholic priest in Prague, fled to the USA in 1823 for reasons unknown and changed his name to Charles Sealsfield. After working as a journalist and indulging in various questionable activities, he settled in Switzerland and published a number of widely read novels in the 1830s and 1840s. His later years were spent in seclusion. In his novels Sealsfield’s preoccupation is the political development in the Americas. He considered the USA a republic as it ought to be, whereas Latin America was in his opinion not fit for a republican system due to social conditions there. It is interesting to notice, however, that even Sealsfield’s seemingly perfect USA are hardly democratic: It is the ante-bellum South with its aristocratic tradition that Sealsfield favours. His disillusionment with the increasing dominance of the urbanized Northeast made him give up writing novels rather than criticize the USA; thus his reputation as the pro-American “writer of two hemispheres” would outlive him.

Eveline List: Sigmund Freud goes to America and C.G. Jung comes with him. Implications and consequences of a journey in the year 1909

In 1908 Stanley Hall, president of Clark University in Worcester, Massachusetts, invited Sigmund Freud to the Anniversary Conference of his university which was to take place the following year. Since Freud could not accept, several adjustments had to be made until he finally agreed to travel to America. On his Journey in September 1909 he was accompanied by Sàndor Ferenczi and C.G. Jung, who had accepted a last minute invitation. Their visit came at a time of transformation in the United Stated which enhanced a certain openness towards psychoanalysis within the medical and the developing psychological academic communities. In his five lectures Freud developed the history and basic concepts of psychoanalysis. Freud’s only visit in America was to be a turning point in the history of psychoanalysis: the final step of true internationalization and the beginning of the estrangement between Jung and Freud leading to the final break-up three years later.

Klaus Zeyringer: A short cut of the Austrian Exile in Brazil – Rio de Janeiro 1942

Among the numerous exiles in Rio de Janeiro were some Austrian writers, who represented different careers: Leopold von Andrian, Otto Maria Carpeaux, Paul Frischauer, Dana Roda Becher, Stefan Zweig. For all of them the exile situation is an experience of crisis, a radical change, in regard to their origin. In the light of these examples – especially of Andrian and Frischauer – can be discussed in detail, in how far construction of identity and self-confidence depended on the possibility of each subject to define his possibilities on a certain field and on the interplay between persistence and fundamental change. Three types of reactions can be derived from the heterogene behavior in an exile situation: the “receptive” (Dana Roda Becher), the “resignative” (Zweig and Andrian) and the “relative” type (Carpeaux and Frischauer).

Josef Ehmer/Ursula Prutsch: Discussion about Migration Flows from the Austrian Part of the Habsburg Monarchy to the United States

Josef Ehmer directed a research project, financed by the Austrian Science Foundation (FWF), about the emigration from the Austrian part of the Habsburg monarchy to the USA between 1850 and 1914 – the destination of 80 percent of the Austrian migrants. Together with Annemarie Steidl and Hermann Zeitlhofer the passenger lists of the port of New York were analyzed. They give information about the age, family situation, profession, the social and ethnic profile of the migrants as well as re-migrants. Ehmer and his team interprete the phenomenon of oversee migration in the context of inner migration in Europe itself. The same regions which are defined as “overseas migration areas” (like Bohemia) are also dynamic centers of inner migration in the Habsburg Monarchy.

Günter Bischof: Austria and the United States since 1945

The high point of Austrian-American relations after World War II came with the liberation and occupation of Austria. The U.S. played a leading role during the quadripartite occupation (1945-55), politically in the containment of Soviet and home grown communism, economically in the reconstruction of Austria through military and Marshall Plan aid, and culturally by way of America Houses and the media spreading the gospel of democracy and free markets. Various visitor programs of officials and students/faculty familiarized thousands of Austrians with the American way of life and thus drove the process of “Americanization.” Moreover, businessmen and managers studied and adopted American mass production techniques (Fordism) and management methods (Taylorism) since the late 19th century. After the signing of the State Treaty in 1955 and the advent of neutrality, Austria’s geopolitical importance decreased from Washington’s perspective. More than any other politician, Americans took the visionary Bruno Kreisky seriously, both as foreign minister and chancellor. After the end of the Cold War and once Austria joined the European Union, Washington policy makers have dealt with Austria increasingly within the larger framework of American-EU relations. For the Ballhausplatz, Brussels has become more important than Washington as the center of power.

Christian Fleck: Austrian Science in the eyes of American visitors

US-American philanthropic foundations like the Rockefeller Foundation resumed their activities supporting European science immediately after the end of World War II. Similar as in the 1930s the foundation sent out officers and consultants on field trips to several countries to investigate the scholarly landscape. These scouts wrote lengthy reports and detailed diaries about their experiences, later on stored in the Rockefeller Archive Center in New York. The diaries and reports on the situation in liberated Austria, its universities, the mood of the faculties, and the remained research capacities provide up to now unknown portraits written by well informed and well-meaning rapporteurs about the consequences of the Nazism for the scholarly world in Austria. Overall the reports show a high degree of devastation of the scientific morale and a low level of scholarly competence inside Austria’s academic world in the early years of the Second Republic.

Gerhard Drekonja-Kornat: Latin America emigrates!

Latin America is not a continent of multiethnic immigration anymore, of people who fled European and Asian countries until the 1960s because of economic and political reasons. Military dictatorships and poverty – as a result of neoliberal change and indebtedness – are the main reasons of migration from Latin America especially to the United States. The constant flow of Mexicans, Salvadorians and other nationals across the borders is seen as a threat by conservative aristocratic US citizens (WASPs) like Samuel Huntington, and as cultural enrichment by liberal Americans. The money transfer of family remittances by these “Hispanics” to their countries of origin is an important factor of the states’ income and economic stability.