Der Mann Moses und die Stimme des Intellekts. Geschichte, Gesetz und Denken in Sigmund Freuds historischem Roman

Eveline List(Hrsg.)
Wiener Schriften zur Geschichte der Neuzeit 7
228 Seiten
EUR 26.90/SFR 47.50
ISBN: 978-3-7065-4547-1
Studienverlag

Inhaltsverzeichnis 

Eveline List
Es hat mich mein ganzes Leben durch verfolgt

H. Shmuel Erlich
Der Mann Moses, der Mann Freud und der Antisemitismus

Peter Janosi
Die Ägyptologie und„Moses, der Ägypter"

Hartmut Raguse
Der biblisch-historische Hintergrund von Freuds Schrift „Der Mann Moses und die monotheistische Religion"

Jan Assmann
Freuds Moses und das kollektive Gedächtnis

Wolfgang Schmale
Die aktuelle Theoriediskussion der Geschichtswissenschaften und Freuds Mann Moses

Sabine Schlüter
Geschichtsinterpretation als historischer Roman

Ulrich Weinzierl
Vater Freud, Meister Arnold und der Mann Moses

Gerhard Scheit
Keine Ringparabel. Religionskritik nach Freud und Schönberg

Eveline List
Moses, Gesetz und Intellekt

Peter Moeschl
Denken und Glauben im Wechselspiel von Symbolischem und Imaginärem. Zur Paradigmatik von Freuds„Mann Moses

Johann Dvorak
Sigmund Freud und der Mann Moses

 

Die Gestalt Moses hat Sigmund Freud über Jahrzehnte beschäftigt. An ihr entwickelte und reflektierte er zentrale Konzepte seiner Wissenschaft und sie wurde ihm zu einer Verdichtung intellektueller, kultureller und historischer Entwicklung. Im Jahr 1939 erschien in Holland Sigmund Freuds großes Alterswerk „Der Mann Moses und die Monotheistische Religion: Drei Abhandlungen“. Diese vielschichtige Arbeit ist in vieler Hinsicht ungewöhnlich und bemerkenswert, zumal sie tradierte Vorstellungen gedankenreich und gegenüber den zeitgenössischen wissenschaftlichen und ideologischen Strömungen gänzlich unkonform problematisierte. Sigmund Freuds „Mann Moses“ ist nicht nur die umfangreichste, sondern auch die bedeutendste psychoanalytische Arbeit über Religion und Judentum; darüber hinaus handelt es sich um eine gleichermaßen geniale wie originelle Arbeit der Geschichtspsychologie, der Gesetzesgenese und der Religionsstiftung als Elemente zivilisatorischer „Vergeistigung“.„Der Mann Moses“ verlangt nach einer interdisziplinären Auseinandersetzung, zu welcher er durch die Vielfalt der angesprochenen Fragenkomplexe in hervorragender Weise geeignet ist. Der vorliegende Band versammelt erstmals Beiträge von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern unterschiedlicher für das Werk relevanter Disziplinen, die dessen historische Bezüge, intellektuelle Traditionen und Verflechtungen reflektieren, um die wissens- und denkhistorische Bedeutung angemessen auszuloten.